Geschichte von EfA

 

Kleine Chronologie
1998 - lange bevor EfA  gegründet wurde - Konzept und erste Projektwochen in Schulen im Kreis GG zu gesunder Ernährung Hauswirtschaft und Umgang mit Ressorcen mit den Landfrauen durch EfA-Gründerin Sylvia Schneider. Das Thema wurde daraufhin vom Landfrauenverband Hessen eV und auch vom Bundesverband der Landfrauen aufgenommen und fortgeführt.

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19.05.2017
"Essen für alle (EfA)" wird vom Veterinäramt GG als Lebensmittelbetrieb nach EU VO 178/2002 registriert.

 

03.09.2017
Gründungssitzung des Vereins
Essen für Alle (EfA)
(Gründungssatzung)

(Die Gründungssatzung ist auch aktuell noch die gültige Satzung von EfA.)


Schwerpunkte der Aktivitäten von EfA waren zunächst in Groß-Gerau, Gernsheim und Mörfelden-Walldorf.
Erster Lebensmittel-Spender von EfA war seit Mai 2017 die Tafel Groß-Gerau. Hier durfte EfA abholen, was bei der Donnerstagsausgabe übrig war. Die Spenden wurden überwiegend in die Wohnheime in Mörfelden-Walldorf zu Bedürftigen gebracht, die nicht zur Tafel resp. Speisekammer in Mörfelden gehen können.

Seit Beginn auch wöchentliche Belieferung von sozialen Einrichtungen, Obdachlosen Heimen, Schulen und Kitas, etc. mit geretteten Lebensmitteln. (Durchschnittlich 35 Belieferungen wöchentlich.)

 

06.10.2017
Bescheid über die Gemeinnützigkeit von EfA durch das Finanzamt GG

EfA ist nicht nur gemeinnützig, weil wir uns in der Verbraucherberatung engagieren sondern, auch und besonders da EfA in der Jugend- und Altenhilfe  ist, indem an diesen Personenkreis gerettete Lebensmittel abgegeben werden.
Das unterscheidet EfA von den meisten anderen Gruppen, die Lebensmittel retten.

Obenauf ist EfA noch gemeinnütig, weil wir Umweltschutz betreiben.

 

01.12.2017
Erste Freitags-Verteilung von Lebensmitteln, in Gernsheim an Senioren und Alleinerziehende. Seither wöchentliche Verteilung in Gernsheim. (Seit Nov. 2018 von der EfA-Ausgründung "Gemüse-Netzwerk eV" übernommen)

 

Dez. 2017
EfA darf E-Lastenrad über DLR-Projekt für 3 Monate nutzen und testen.

 

26.04.2018

Erste Donnerstags-Verteilung, in GG-Dornheim an Alleinerziehende und Senioren. Seither wöchentliche Verteilung an jeweils rund 60 Familien pro Abend.

 

07.09.2018

Erste Freitags-Verteilung in Büttelborn, im Zentrum für Gemeinschaftshilfe an Senioren und Alleinerziehende. Ab dann jede Woche Verteilung an jeweils gut 60 Familien pro Verteilung.
Hier gibt es auch jede Woche EfAs-Fruchtaufstriche aus gerettetem Obst.
(Seit 2019 mit Generationen-Café und selbstgebackenem Kuchen aus geretteten Früchten.)

 

02.11.2018

EfA-Koch-Workshop für junge Leute in Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen GG. "Koch dir was!"
Seither viele Workshops für Kinder und Jugendliche an den verschiedenen Schulen.

 

15.11.2018
Erste Donnerstags-Verteilung in Mörfelden (DRK-Heim). Seither 14-tägig. (ausgesetzt wg. Corona)

 

21.11.2018

Erste Blaupause von EfA:

Die Aktivitäten von EfA in Gernsheim und im Ried wurden als "Gemüse-Netzwerk e.V." (Facebook )ausgegründet.

 

Seit Dez. 2018
viele neue EfA-Helfer hinzugekommen. Die Rettung von Lebensmitteln, Verteilung und Aufklärung gegen Lebensmittelverschwendung geht mit Volldampf voran!

 

25.04.2019
Erste Donnerstags-Verteilung in Walldorf
(Waldenserhof). Seither wöchentlich

 

01.06.2019
Erste Samstags-Verteilung in GG-Wallerstädten, seither wöchentlich. Verteilt wird jeweils an 60-80 Familien.

 

08.10.2019

Erneuter Freistellungsbescheid für EfA durch das Finanzamt GG.

EfA ist gemeinnützig nach Abgabenordnung § 52 Nr. 4,8,16 und 25.
Gleich so viele Punkte - Darauf sind wir mächtig stolz!


Dezember 2019

Fraport AG zeichnet EfA aus für
ehrenamtliches Engagement "Mensch und Umwelt in der Region"

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seit März 2020

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat EfA noch mehr zu tun als zuvor. EfA hatte seither keinen einzigen Ruhetag. Besonders als die Tafeln und alle Lebensmittelretter ihre Aktivitäten aussetzten griff das Konzept von EfA. Es gab noch viel mehr Lebensmittel zu retten als sonst. EfA hat sich zusätzlich geöffnet für die Kunden der Tafel, damit sie weiterhin mit Lebensmitteln versorgt werden konnten.

 

EfA packt seither täglich CarePakete und liefert sie an Menschen aus die aus verschiedenen Gründen ans Haus gefesselt sind. Die Auslieferung wurde von vielen Freiweilligen und Vereinen, wie etwa der Ahmadiyya-Jugendgemeinde und den Ape-Brothers unterstützt. Einige tausend Carepakete gingen auf diesem Weg bereits an bedürftige Menschen und Menschen in Quarantäne. 
Alle arbeiten zusammen für die gute Sache - TOLL!

 

Mehrfach wöchentlich werden seither auch Carepakete zur Bäckerei Darmstädter in GG gebracht. Bäckermeisterin Meike verteilt sie an Bedürftige, gegen Ende des jeweiligen Tages zusammen tagesfrischen Backwaren.

 

Mai 2020

EfA unterstützt das DRK mit Lebensmitteln. Die Ehrenamtlichen vom DRK betreiben damit eine temporäre Suppenküche für bedürftige Menschen in Groß-Gerau.

 

August 2020

Der hessische Staatsminister Axel Wintermeyer und die Landesstiftung Miteinander-in-Hessen sowie Bundestagsabgeordneter Stefan Sauer besuchen EfA und dürfen gleich beim Lebensmittelretten und -verteilen helfen.

 

September 2020

EfA erhält ein Beratungs-Stipendium von StartSocial - Hilfe für Helfer.

 

Oktober 2020

E-Lastenfahrrad für EfA. Ermöglicht wurde dies durch einen Zuschuss von Kreisverwaltung, Kreissparkasse, sowie Fahrrad Claus. Seither macht EfA mit dem Rad vor allem die Belieferung der Bäckerei Darmstädter mit CarePaketen und nutzt es zur Rettung von Backwaren beim Bäcker.

 

seit November 2020

"EfA-Brotzeit-Bier" aus gerettetem Brot. Hergestellt durch Faselbräu in Mörfelden.

(EfA-Fruchtaufstriche, EfAs frischer Apfelmost und mehr gibt es schon seit 2017.)

 

Dezember 2020

Große EfA-Weihnachnachts-Lebensmittel-Sonderverteilung in GG-Dornheim mit Unterstützung der Jugend-Damen-Fußball-Mannschaft und Trainer der Frankfurter Eintracht. Weitere Sonderverteilungen in Walldorf und Dornheim zu Weihnachten und Jahresende - wichtig da die Tafel keine Ausgabe hatten.

 

seit Dezember 2020

Kooperation mit InDeGourmet und Life-Style-Werkstatt, Mörfelden mit Carepaketen für Bedürftige und Planung von Koch-Workshops: "Zu gut für die Tonne" mit EfA für Erwachsene.

 

März 2021

Nominierung von EfA für den Bundespreis "Zu gut für die Tonne 2021", in der Kategorie Gesellschaft und Bildung.

 

 


Warum wurde EfA ins Leben gerufen und was sind die Unterschiede zur Tafel und zu Initiativen, die Lebensmittel retten?

Einige der Gründer von EfA waren zuvor als Lebensmittelretter auch in bundesweiten Initiativen, wie Foodsharing tätig.
"Wir wollten jedoch mehr, denn wir wollten, dass die Lebensmittel auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Daher gründeten wir EfA", sagt die Initiatorin Sylvia Schneider.

 

Von der Tafel unterscheidet EfA, dass Lebensmittel an soziale Organisationen und an Personen abgeben werden, die nicht zur Tafel gehen können oder wollen.
Viele sind ältere Damen, die im ländlichen Raum, wo jeder jeden kennt, auf keinen Fall zur Tafel gehen würden.
Außerdem bringt EfA Lebensmittel in Seniorenhäuser, in denen Senioren leben, die nicht gut zu Fuß sind und/oder wenig Geld zur Verfügung haben, um frisches Obst und Gemüse zu kaufen.

Ein Großer Teil geht an die Kindergärten. Dort wird der Speiseplan bereichert und die Kinder erleben was gerade Saison hat und wie aus gerettetem Obst und Gemüse Köstlichkeiten, wie Kuchen, Smothies, etc. entstehen. - Wenn es nicht schon zuvor genascht wurde von den Kindern.

 

Zudem betreibt EfA verschiedene lokale Verteilstationen, in denen wöchentlich Lebensmittel abgegeben werden. Hier können jeweils zuerst Alleinerziehende und Senioren, etc. abholen. Zum Schluss kann jeder kommen und retten was noch übrig ist.
Stets finden die Verteilungen nach Geschäftsschluss statt, damit z.B. auch der Handwerks-Bäcker an der Ecke kein Geschäft einbüßt.

 

EfA gibt nur kleinen Mengen bis 5kg/Woche und Haushalt ab. Auch das ist ein Unterschied zur Tafel. Im Durchschnitt verteilt EfA Mengen von ca. 3 kg/Haushalt und Woche. EfA gibt Hilfe zur Selbsthilfe.


Von  anderen Gruppen, die Lebensmittel retten wie z.B. Foodsharing unterscheidet sich EfA stark, da bei EfA die Verteilung der Lebensmittel an gemeinnützige Einrichtungen und Menschen, welche die Lebensmittel gut gebrauchen können oberste Priorität hat. Die Helfer von EfA betreiben sehr viel Aufwand, damit die Lebensmittel dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Eigenverbrauch durch die Helfer ist bei EfA nur in ganz geringem Maße vorgesehen.  Das ist der größte Unterschied zu anderen Gruppen, die Lebensmittel retten.

 Rettung und Verteilung erfolgt resoucensparend und nachhaltig. Just in time; Zero Waste: Bei EfA wird alles verwertet. Nichts was essbar ist kommt in die Tonne. Was nicht schön genug ist für die Verteilung, wird verarbeitet, z.B. für Fruchtaufstriche und mehr.

 
EfAs retten Lebensmittel aus Überzeugung und sie engagieren sich sehr, dass alles verwertet wird und dort ankommt, wo es gebraucht wird.

 

Sehr wichtig ist bei EfA auch die Aufklärung gegen Lebensmittelverschwendung. Daher macht EfA sehr viele (Koch)- Workshops: "Zu gut für die Tonne" für Schüler an Schulen. Neu kommen auch Workshops für Erwachsene hinzu.

 

"....Hätten wir das EfA-Konzept nicht entwickelt, dann müsste es dringend erfunden werden...es war absolut notwendig und höchste Zeit dafür....", sagt die Vorsitzende.

 

Entwicklung

Die ersten Mitglieder von EfA  waren rund 12 Personen, von denen 8 zuvor als Lebensmittelretter in anderen Organisationen tätig waren.

Die ersten Abholungen durch die Mitglieder von EfA erfolgten bei der Tafel Groß-Gerau. EfA hat nach der Tafelverteilung donnerstags abgeholt was übrig war, also rund 30- 150kg z.B. dunkles Brot, Kohl, Salate, oder Pilze.
Die Waren wurden von EfA sofort, noch am gleichen Abend an Seniorinnen verteilt, die es gebrauchen konnten und noch wissen, wie man Kohl zubereitet.

Schnell erweiterte sich der Kreis der Mitglieder, Helfer und Spender-Betriebe.

Mit der Zentrale von REWE und später mit der Regionalleitung von ALDI Süd wurde vereinbart, in welchen Märkten EfA  abgeschriebene Lebensmittel vor der Tonne retten soll. EfA holt an den Tagen ab, an denen die Tafel nicht abholt. Die im Markt übrigen Lebensmittel müssten sonst weggeworfen werden.

EfA bringt die Lebensmittel zu Menschen, die sie wirklich brauchen können. Bei EfA ist von Abholung über Verteilung alles transparent und nachvollziehbar dokumenitet.
EfA betreibt außerdem von Donnerstag bis Samstag Lebensmittel-Verteilstationen. Dort wird in verschiedenen Gemeinden jeweils abends, nach Geschäftsschluss verteilt. Denn EfA möchte auch für die lokalen Lebensmittel-Geschäfte oder Bäcker keine Konkurrenz sein.
EfA ist sehr dankbar für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Spenderbetrieben.

EfAs sind freundlich und zuvorkommend. Sie holen in den Betrieben genau nach den Vorgaben und Wünschen des einzelnen Marktes ab.
EfA holt alles ab, was die Betriebe abgeben möchten und EfA hinterlässt die Betriebe sauber und ordentlich.

Ein paar Zahlen zur Arbeit von EfA:
Im Oktober 2018 holen in Groß-Gerau und Mörfelden-Walldorf etwa 15 Helfer wöchentlich, in 9 Betrieben 26 Mal ab. Im Durchschnitt werden damit rund 1.000 kg (= 1 t) Lebensmittel pro Woche vor der Abfalltonne gerettet und verteilt.
Abgegeben wurde 2018 alleine in diesen beiden Klein-Städten in der Woche an 21 karitative Stellen, insgesamt 28 Mal/Woche. 

Zusammen mit 3 Verteilstationen wurden in den beiden genannten Städten 2018 durch EfA wöchentlich rund 180 Familien (ca. 500 Personen) mit Lebensmitteln im kleinen Rahmen unterstützt und die Lebensmittel zugleich vor der Tonne gerettet.
Zusätzlich erhalten, Ende 2018 pro Woche ca. 160 Kinder etwas Obst, Backwaren über die von EfA belieferten Kindergärten, Schulen usw..
Die aktuellen Zahlen finden sich  unter "informieren"

Wo und wie verteilt  EfA die Lebensmittel?:
Neben der Abgabe an soziale Einrichtungen wie Kinderschutzbund etc. betreibt EfA mehrere Verteilstationen für Alleinerziehende und Senioren.

Wie läuft eine typische Lebensmittel-Rettung und Verteilung ab?
Beispiel Bäckerei Darmstädter in GG:
Mittwochs holt EfA zu Geschäftsschluss, um 13 Uhr ab, was übrig ist. Dann geht's mit dem duftenden Backwerk direkt zum Wohnsitzlosenheim der Diakonie in der Schützenstr. EfA bringt Brötchen, Teilchen und Obst. Schnell geht es weiter in die Goetheschule, einer Schule für Kinder die beim Lernen Unterstützung brauchen. Die Schüler vom Mittagstisch der Goetheschule warten schon. Auch dort liefert EfA Brötchen, Teilchen und Obst ab. Die Kinder helfen oft beim Ausladen der süßen Fracht. Einige Kinder bekommen auch gleich ein EfA-Päckchen mit Brot und Obst für Zuhause von der Schule.
Weiter geht es in die Luise-Büchner-Schule. Elke Anthes in der Schreibwerkstatt und die Schüler wissen schon zu welcher Zeit etwa EfA mit Brötchen und Teilchen kommt.  So gestärkt lässt es sich auch zu dieser späten Stunde wieder konzentriert lernen.

(Bildimpressionen zur Arbeit von EfA)
 

Wenn Brötchen oder Brot einmal zu trocken sind, dann wird es z.B. zu Knödeln, oder "armen Rittern" verarbeitet oder es wird an Pflegestationen für notleidende Tiere abgegeben. Obst wird zu Fruchtaufstrich verarbeitet und was dann noch übrig ist wird zu Kompost.


Alles wird verwertet, alles kommt an, wo es gut gebraucht werden kann. Darauf sind wir ziemlich stolz.
Bis alles immer gut verteilt ist müssen die EfAs sich ordentlich ins Zeug legen. Aber die Mühe lohnt sich.

Ausblick

EfAs engagieren sich für Mensch, Natur und Umwelt!

Das EfA-Konzept lokaler Lebensmittel-Rettung in Betrieben und unmittelbare Verteilung der Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen und Personen, die nicht zur Tafel gehen können wurde dringend gebraucht.

Nur Lebensmittel, die nicht an die Zielgruppen verteilt werden können werden von EfA an jeden, der Lebensmittel retten möchte abgegeben. Keine Lebensmittel landen im Müll.

Auch die EfA-Kochworkshops für Jugendliche werden begeistert angenommen und sind ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Lebensmitteln und damit auch zur Schonung der Ressourcen unserer Erde.
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18 Mio. Tonnen Lebensmittel werden in der Bundesrepublik im Jahr weggeworfen.

11 Mio. Tonnen davon werden unnötig weggeworfen. Sie wären zum Verzehr geeignet gewesen.

60% (= 7 Mio. Tonnen) davon werden in den Privathaushalten weggeworfen.
Von diesen 7 Mio. Tonnen, die in den Haushalten pro Jahr weggeworfen werden könnten rechnerisch rund 20. Mio. Menschen(!) ernährt werden.

Wie so oft kommt es auch in Bezug auf Verschwendung von Lebensmitteln auf das Wissen zur Haltbarkeit und Verwendung sowie die richtige Verteilung an.


Jeder kann also auch in seinem persönlichen Umfeld dazu beitragen die Welt ein bisschen besser zu machen.

 

PACKEN WIR ES AN!

 Auch Du kannst etwas tun!